Lost Features of Anno 1602
Beim Aufräumen bin ich in einer alten PC Games auf folgenden Artikel
über MaxDesign gestoßen:
[aus PC Games 6/96]
Sail Away
1602 (Untertitel 'Die Eroberung der Welt') ist der Nachfolger
von '1869 - Hart am Wind', das vor 4 Jahren zeitgleich mit Ascons
Patrizier einen wahren Boom an historischen Wirtschaftssimulationen
auslöste. Wie bei allen Max Design-Spielen stand auch diesmal
wieder die tiefschürfende Recherche am Anfang des Projekts; stapelweise
Bücher mit Original-Zeichnungen und Gemälden wurden ausgewertet.
Das Spielkonzept ist durchaus mit 1869 vergleichbar: Grundlage Ihres
Imperiums ist immer eine Flotte, die sie im Lauf der Zeit um Galeeren
in sieben verschiedenen Größen und Ausstattungen erweitern.
Damit können sie verfeindete Häfen angreifen oder auf Schatzsuche
gehen - natürlich verbunden mit dem Risiko eines Piratenüberfalls,
einer Meuterei oder dem Verlust einzelner Boote während eines
Orkans. Ausgehend von Ihrem Heimathafen werden Expeditionen zu
bis dato unentdeckten Kontinenten und Inseln gestartet. Wenn sich dort
bereits Einheimische oder andere Kolonialmächte niedergelassen haben,
können Sie entweder diplomatische Beziehungen aufnehmen oder es auf
eine bewaffnete Auseinandersetzung ankommen lassen. Beim Handel mit anderen
Nationen darf man Zölle erheben, um die eigene Wirtschaft zu
schützen. Gefeilscht wird mit allem, was der Markt hergibt: Baumwolle,
Eisenerz, Holz, Tuche, Pelzen, Waffen, Sklaven - die Auswahl
ist groß (es gibt 40 verschiedene Waren) und das Budget zumindest
anfangs nicht sonderlich groß. Durch die Anlage von Plantagen und
den Bau von Erzminen macht man sich von teuren Importen unabhängig.
Um den Verlauf einer Partie für die bis zu sechs Spieler (auch
im Netzwerk) nicht allzu berechenbar zu machen, wird die Weltkarte bei
jedem Spielstart per Zufall generiert.
Max Design Goes Maxis
Eigens für dieses Programm hat die Max Design-Crew eine
Engine entwickelt, die auf den ersten Blick an SimCity 2000 und
Transport Tycoon erinnert: Die isometrische, dreh- und zoombare
3D-Landschaft besteht aus Wäldern, Bergen, Seen, Sümpfen
und natürlich Siedlungen, die sich zu mächtigen Handels-Zentren
entwickeln lassen. Veränderungen nehmen Sie nicht über die sonst
üblichen Menüs vor, sondern es wird einfach auf das jeweilige
Gebäude geklickt. Das Aussehen der Städte, das Straßensystem
und die Handelsrouten dürfen Sie selbst entwerfen; wie beim Interplay-Klassiker
'Castles' können Sie z.B. eine Stadtmauer verlegen und Ihre Metropolen
mit prächtigen Gebäuden ausstatten - mehrere hundert gerenderte
Bauwerke sollen zur Verfügung stehen. Die Besonderheit: Beim Drehen
des Geländes wird die Darstellung nicht wie bei Maxis' Chartbreaker
'hingemogelt' (Gebäude sehen aus allen vier Blickwinkeln identisch
aus); statt dessen gibt es vier individuelle Ansichten eines Bauwerks.
Das Programm unterstützt sowohl Windows 3.1 als auch Windows 95 und
bietet Auflösungen von 640x480 bis 1.280x1.024 Bildpunkte bei 256
oder 16,7 Mio. Farben (TrueColor).
Der Erscheinungstermin wurde für den Spätsommer
dieses Jahres anberaumt. [Anm.: Spätsommer '96!]
Die Bilder zeigen Wiff (Wilfried Reiter) und sein Team sowie bekannte
Gebäude aus dem Spiel und eine Grafik eines Schiffs aus einer Render-Sequenz.