Während die Flotte mit dem Küstenbombardement beschäftigt ist, baut man andernorts eine Invasionsarmee auf. Wenn man vorsichtig vorgeht, genügen 8 Kanoniere für alles und man verliert keinen einzigen von ihnen, aber dann werden die Schlachten sehr nervig. Besser, man kalkuliert für jeden feindlichen Turm auf der Insel 1-2 Verluste mit ein und bildet gleich 20 (?) Kanoniere aus. Die meisten Leute bevorzugen Kanoniere wegen ihrer großen Reichweite und Feuerkraft.

Eine Vorhut aus mehreren Schiffen und 1-2 Landeinheiten säubert vor der Invasion die feindliche Insel von Einheiten. Dazu lädt man eine Landeinheit auf der Insel aus und lockt so die Feinde zur Küste, wo sie von den Schiffen zusammengeschossen werden. Die eigene Einheit hat sich sicherheitshalber gleich wieder an Bord begeben. Dieses Spielchen wiederholt man solange, bis die Insel feindfrei ist (bis auf die Türme).

Die Landung erfolgt an einer ruhigen Stelle, an der die Truppen sich auf die Schlacht vorbereiten können. Egal, ob man die ganze Insel samt Gebäuden und Bevölkerung übernehmen möchte oder ob es nur um die Vernichtung des Gegners geht, man muß in jedem Fall das feindliche Kontor sowie ALLE Marktplätze und Türme zerstören.

Da Marktplätze und Türme meist in dicht bebautem Gebiet liegen, ist es notwendig, vor einem Angriff für die Kanoniere eine Schneise zum Feuern freizulegen. Im Gegensatz zu den Türmen können sie nicht über die Gebäude hinwegschießen. Außerdem sind die meisten Straßen für größere Truppenbewegungen zu eng!

Einflußbereiche Der Einfluß eines Spielers auf einer Insel wird durch seine Märkte, Türme und das Kontor aufrechterhalten.  Eine der Spielregeln bei Anno 1602 ist die, daß ein zerstörter Markt/Kontor weiterhin seinen Einflußbereich und (fast) alle anderen Funktionen behält, solange wenigstens ein Markt, Turm oder Kontor auf der ganzen Insel intakt ist, es sei denn, der Markt fällt zufällig in sich zusammen (?).   Meist baut der Computer das Gebäude bereits vorher wieder auf.  In besonders schwierigen Fällen dienen Küstenbombardement und systematische Zerstörung dazu, dem Computer das Geld und das Baumaterial für den ImmerWiederAufbau zu nehmen, da man sonst Stunden oder Tage für die Insel braucht. Manchmal verzichtet der Computer auf den Wiederaufbau eines Marktes, wenn keine anderen Gebäude mehr in der Nähe sind und man kann dann den eigenen Brückenkopf auf der Insel vergrößern. Auch so muß man pro großer Insel meist zwischen 20 bis 100 (!) Einfluß-Gebäude zerstören.

Wenn man keine Chance sieht, die Insel als ganzes erobern zu können, sollte man an eine stückweise Übernahme denken. Sobald der Einfluß des Computers an einer Ecke der Insel nachläßt, kann man dort ein Kontor errichten. Man sollte es schnell zu einem Kontor IV ausbauen und mit Baumaterial und Kanonen auffüllen, um weitere Marktplätze und vielleicht ein paar Türme bauen zu können. Diesen Brückenkopf kann man zusätzlich mit Arzt und Kaserne ausbauen, um die Truppen optimal zu unterstützen.

Läßt nun die Kontrolle des Gegners in einem Grenzbereich weiter nach (zufälliger Verlust der Einfluß-Gebäude), so erweitert sich die Ausdehnung des Brückenkopfs automatisch und mit etwas Glück wechseln dabei einige feindliche Einrichtungen den Besitzer.
[Bemerkung : Krieg und Brückenkopf kosten wesentlich mehr als der Wiederaufbau der kompletten Insel. Es sieht nett aus, wenn man ein paar Strukturen übernimmt, lohnt aber meistens nicht.]
Durch den weiteren Bau von Marktplätzen an der Grenze kann man mit der Zeit die Kontrolle über einen immer größeren Teil der Insel gewinnen, bis der Gegner schließlich zusammenbricht.
 

Irgendwann hat man es geschafft. Der Gegner ist verschwunden und es bleibt ...